Die ständige Notwendigkeit der Zusammenarbeit und Kommunikation mit anderen am Arbeitsplatz kann schnell zu einer anhaltenden Überforderung führen. Ein Rückgang der Produktivität, der Arbeitszufriedenheit und des Wohlbefindens der Mitarbeiter ist da vorprogrammiert.
In einem Artikel 2016 stellt der Harvard Business Review fest, dass die Entwicklung der Technologie und die zunehmende Verbreitung von Heimarbeitsplätzen und virtuellen Teams zu diesen Problem beigetragen haben [1] . Durch die Möglichkeit, ständig mit Kollegen in Verbindung zu treten und an Projekten zusammenzuarbeiten, kann es schwierig sein, abzuschalten und sich auf einzelne Aufgaben zu konzentrieren. Der ständige Informations- und Kommunikationsfluss kann zu einer Informationsüberlastung und Infolge zu einer Entscheidungsmüdigkeit führen, die gerade in agilen Umfeldern zu größeren Problemen führt.
Das Festlegen klarer Grenzen und eine Klärung der Erwartung einer jeweiligen Kommunikation (sei es Meeting oder der direkte Austausch) ist eine effektive Strategie einer Überlastung durch zu viel Kollaboration entgegenzuwirken. Weitere Maßnahmen sind eine Priorisierung und Delegierung von Aufgaben sowie das Einhalten regelmäßiger Pausen, um sich abzulenken und neue Energie zu tanken. Einfach geschrieben – schwer durchgeführt. Überlegen Sie sich eine Tätigkeit, die sie mit Freude erfüllt und entsprechend motiviert Pausen einzuhalten.
Insbesondere den Führungskräften kommt eine besondere Bedeutung bei der Bewältigung des Problems zu, da Manager und Führungskräfte die Möglichkeit haben, den Ton für die Kommunikation und Zusammenarbeit in ihren Teams anzugeben.
Ein weiterer wichtiger Faktor den es zu berücksichtigen gilt, ist die Unternehmenskultur und die Art und Weise, wie diese eine Zusammenarbeit fördert oder eventuell sogar hindert. Eine Kultur, die Transparenz, Vertrauen und klare Kommunikation fördert, kann die negativen Auswirkungen einer Überlastung durch Zusammenarbeit verringern. So sind Schulungen und Leitfäden zu effektiver Kommunikation und Meetinghyghiene nützliche Maßnahmen.
Es ist wichtig zu erkennen, dass Zusammenarbeit nicht immer notwendig oder der beste Ansatz ist, und dass Einzelpersonen manchmal den Raum und die Autonomie erhalten sollten, um unabhängig zu arbeiten. Frei nach dem Motto “zu viele Köche verderben den Brei!”. Das wissen auch Facilitator moderner Innovations-workshops, die versuchen einen Wechsel zwischen den Gedankenströmen Einzelner und denen der gesamten Gruppe zu erzeugen.
Es lässt sich sagen, dass die Überlastung durch Zusammenarbeit ein wachsendes Problem am Arbeitsplatz darstellt, welches zu einer Verringerung der Produktivität, der Arbeitszufriedenheit und des Wohlbefindens der Mitarbeiter führen kann. Wenn Unternehmen und ihre Führungskräfte die negativen Auswirkungen der Überlastung ihrer Mitarbeiter erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, können sie ein produktives und gesundes Arbeitsumfeld schaffen.
[1] R. Cross, R- Rebele, A Grant (2016) Collaborative Overload. Harvard Business Review. Link
0 Kommentare