Einige Personalentwickler haben vielleicht noch in Erinnerung, wie in den 80ern, teilweise auch in den 90ern, IQ-Tests als das neuste und beste Tool zur Bestimmung des Erfolgspotenzials von Mitarbeitern angesehen wurde. Dieser Entwicklung folgend werden seit den 90ern zusätzlich Tests und Trainings zur Bestimmung und Weiterentwicklung der emotionalen Intelligenz (EQ) und sozialen Intelligenz (SQ) durchgeführt.
Wie es dazu kam und ob die 3 Dimensionen IE, EQ, SQ wirklich das Erfolgspotenzial eines Mitarbeiters bestimmen und trainieren können, werde ich in diesem zweigeteilten Blogeintrag darstellen.
Intelligenzquotient (IQ)
Lange Zeit wurde auf Basis der Forschung von Sir Francis Galton angenommen, dass die Reaktionszeit des Gehirns auf sensorische Reize genügt, um die Intelligenz eines Menschen vollumfänglich messen zu können.[1] Bis in die 80er hinein wurde Intelligenz durch die verbalen und mathematischen Fähigkeiten beschrieben (IQ). Dies hat sich seither vollumfänglich in unserer Gesellschaft durchgesetzt: Ein großer Fokus der Schulbildung und Mitarbeiterauswahl sowie -entwicklung liegt auf eben diesen Fähigkeiten.
Emotionale Intelligenz (EQ)
In den 90ern hat sich jedoch herausgestellt, dass der IQ nur einen 20 bis 25%igen Anteil am Verlauf einer erfolgreichen Karriere hat.[2] Entsprechendes hat sich später auch für Abschlussnoten als Erfolgsindikator herausgestellt. Die Forschungsergebnisse wurden in der Wirtschaft vielen bekannt durch das Buch The Millionairs Mind.[3]
Erst Arbeiten der Psychologen Howard Gardner und Peter Salovey haben aufzeigen können, dass der IQ tatsächlich nur einen kleinen Anteil am Erfolgsfaktor eines Menschen und die Fähigkeit, Emotionen regulieren zu können, hingegen einen bei weitem größeren hat.[4]
Soziale Intelligenz (SQ)
Aufbauend auf den Forschungsergebnissen hat Harvard Professor Howard Gardner eine weitere Intelligenz-Dimension herausarbeiten können: Die soziale Intelligenz (SQ). Diese beschreibt die Fähigkeit, Mitmenschen richtig zu interpretieren und auf sie eingehen zu können. Die Ergebnisse seiner Arbeit hat er im internationalen Bestseller „Social Intelligence“ publiziert.
Synopsis
Unternehmen und Forscher diskutieren oftmals, welche der Drei Dimensionen die „richtige“ ist. IQ, EQ oder SQ? Nähert man sich der Frage mit einem normalen Verständnis über den Berufsalltag, so erschließt es sich einem schnell, dass alle drei gleichermaßen wichtig sind. Eine Person, die in stressigen Situationen ruhig bleiben, generell Mitmenschen gut versteht und auf sie eingehen kann sowie gleichzeitig in der Lage ist sich präzise auszudrücken und logische Schlussfolgerungen zu ziehen wird im Normalfall eine erfolgreichere Karriere erleben als eine andere Person, die diese Fähigkeiten weniger ausgeprägt hat.
Bei der Betrachtungsweise der drei Intelligenz Dimensionen fehlt jedoch eine entscheidende. Menschen rufen ihr intellektuelles, emotionales oder soziales Potenzial unterschiedlich stark ab. So kennt bspw. fast jeder eine Person, von der man sagen könnte diese bleibt weit hinter ihren Potenzialen zurück. Was braucht es also um IQ, EQ und SQ zu „aktivieren“?
Im nächsten Teil beschreibe ich diese weitere Dimension, die fester Bestandteil des Teams to Thrive Entwicklungskonzeptes ist und das zweidimensionale IQ-EQ-SQ Dreieck zu einem dreidimensionalen Prisma formt.
[1] A.R. Jensen, Clocking the Mind: Mental Chronometry and individual Differences. Amsterdam: Elsevier, 2006
[2] D. Goleman, Emotional Intelligence. New York: Bantam books, 1995
[3] T. J. Stanley, The Millionaire Mind. Kansas City: Andrews McMeel, 2001
[4] P. Salovey, J.D. Mayedr, “Emotional Intelligence”. Imagination Cognition and personality: 9, 1990
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